Wenn Kopf und Herz sich streiten
Ihr kennt das bestimmt auch, dass ihr euch manchmal nicht entscheiden könnt zwischen dem, was euer Herz euch sagt und euer Kopf tun will. Es will einfach nicht zusammenpassen, egal wie lange ihr darüber nachdenkt oder in euch hinein fühlt. Dieser Widerspruch ist Ursache für so viele Probleme im Leben und kann gelöst werden. Normalerweise ist die Zusammenarbeit von Kopf und Herz eine wunderbare Sache. Wir leben als Menschen tief in unserem Herzensraum, und der Verstand ist ein wundervolles Werkzeug um die vielfältigen Aufgaben des Lebens zu bewältigen. Diese Verbundenheit von Herz und Verstand ist so normal und gewohnt für uns, dass wir uns da gar keine Gedanken drüber machen im Alltag, außer wenn es wieder mal nicht klappt und sich kontroverse Stimmen in uns erheben und uns Entscheidungen schwer machen. Die Ursache für diese Trennung von Herz und Verstand ist entweder eine „Störung“ in unserem Herzensraum oder in unserem mentalen Raum.
Wie Mikro-Trauma den natürlichen Flow stören
Wenn wir uns z.B. mit unseren Gefühlen nicht angenommen fühlen, oder wenn wir uns unverstanden fühlen, entsteht so eine Art Mikro-Trauma in uns. Unser inneres System ist nicht mehr im Flow und kann nicht mehr so einfach in seiner Ganzheit dahinfließen. Es stockt dann etwas in uns. Entweder fühlen wir uns komisch oder unverstanden. Dies muss am besten sofort geklärt werden, damit wir in unsere Mitte zurückkehren können. Niemand hat das Recht uns in dieser Art zu verletzen, und wenn es doch passiert, ist es unser gutes Recht und im Grunde auch unsere Pflicht uns selbst gegenüber, dies sofort zu klären. Meist beruhen solche Missverständnisse nur auf Unachtsamkeit und mit ein wenig Zeit und einem klärenden Gespräch lässt sich das schnell wieder geradebiegen. Was passiert aber, wenn wir uns nicht sofort darum kümmern, sondern diese Klärung auf die lange Bank schieben? Aus dem Mikrotrauma wird dann eine kleine Störung in unserem Innenraum, die sich wie eine Trennung anfühlt. Geist und Herz schlagen nicht mehr im selben Takt. Das Eine hinkt dem anderen hinterher. Und da unser Geist immer schneller ist als das Herz, fühlen wir uns nicht mehr so ganz in unserer Mitte.
Wie du zurück in deine Mitte findest
In diesem Fall müssen wir kurz einmal innehalten und etwas tiefer in unser Herz gehen, in das Gefühl hinein, dass sich nicht so richtig angenommen gefühlt hat. Wenn wir in unseren Gefühlsraum hineingehen mit unserer Wahrnehmung und Aufmerksamkeit, verlangsamen wir uns, und genau das ist nötig, damit der Verstand sich nicht noch weiter von unserem Herz abtrennt. Der Verstand stoppt, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf das Gefühl legen. Das ist die sicherste Methode, um ihn für einen Moment anzuhalten. Und wenn wir dann durch eine Klärung unsere ursprüngliche Kränkung und Irritation aufgelöst habe, können wir unseren Verstand wieder freilassen. Herz und Verstand schwingen dann wieder im Gleichtakt. Dies ist auch eine gute Methode wenn man in einen Streit hineingerät, wo ein Wort das andere gibt und am Ende überhaupt nichts erreicht wurde außer gegenseitige Verletztheit. Bevor es soweit kommt, sollte man einfach kurz einmal anhalten und zum Gefühl gehen und mit seiner Aufmerksamkeit darin verweilen. Dann beruhigt sich der Verstand sofort und der Streit kann beendet werden oder als normales Gespräch fortgeführt werden. Solange Herz und Verstand nicht zusammenschwingen, ist jegliche Unterhaltung sowieso zwecklos!
Das eigentliche Problem
Letztendlich liegt die Lösung dieses Zwiespalts im Erwachen, im Erkennen und Erfahren wer oder was wir wirklich sind. Bevor wir unsere wahre Natur der Einheit und Unbegrenztheit nicht erfahren und erkannt haben, erleben wir oftmals verschiedene Instanzen in uns, die sich streiten, Konflikte erzeugen und uns so manche Entscheidung erschweren. Erst mit dem Erwachen fällt all dies in einem Punkt zusammen, dem wahren SELBST, entpuppt sich dadurch als Traum, und wir verweilen im einfachen Sosein. Dauerhaft kann das Erwacht-Sein nur aufrechterhalten bleiben, wenn wir uns mit uns selbst ins Reine bringen und Herz und Verstand eins sind in unserem Selbstempfinden und unserer Weltwahrnehmung. Unser natürlicher Zustand ist Ungetrennt-Sein, und erst durch Identifikation mit unserer begrenzt geglaubten Person erzeugen wir die Erfahrung von Dualität, und so entstehen die verschiedenen inneren Instanzen in uns, die dann ein scheinbares Eigenleben leben.
In unserem Video zu diesem Thema erfährst du weitere Tipps, wie du mit den widerstreitenden Instanzen im Alltag umgehen kannst. Hier kommst du zum Video.
