Erwachen, Prozess und Karma - wie erfährst du die Welt?


Verläuft Erwachen immer in einer bestimmten Art, und gibt es verschieden Tiefen von Erwachtheit?   

Die vielen Berichterstattungen von Menschen zeigen, dass Erwachen ein sehr individuelles „Geschehen“ ist. Von Geschehen zu sprechen ist von der Ebene der Ganzheit heraus gesprochen nicht ganz richtig, da von hier aus gesehen nichts geschieht. Erwacht-Sein ist unser natürlicher Zustand und somit immer schon da. Von der Ebene des Sich-getrennt-Erlebens heraus betrachtet, ist aber dieses Erleben die empfundene Realität in dem jeweiligen Moment, sodass man beim Erwachen sehr wohl von einem „Geschehen“ sprechen kann. Es ist der Moment, in dem jemand seine wahre Natur erfährt und damit aufwacht aus dem Traum, eine vom Rest der Welt getrennte Person zu sein, und erwacht aus dem Traum, dass die Welt, wie sie uns erscheint eine aus sich selbst heraus bestehende Realität hat. Die Identifikation mit der begrenzten Person hört auf, da unmissverständlich die REALITÄT erfahren wird. Nicht du bist in der Welt - die Welt ist in dir! Du bist die Welt, die genauso wie du selbst Bewusstsein ist. Je nachdem, wie eindrücklich die Erwachenserfahrung ist und auf welcher Ebene sie geschieht, folgt eine unterschiedlich ausgeprägte Transformationsphase. Eine solche Erfahrung muss immer auf mentaler, emotionaler, körperlicher und später auch auf systemischer, kollektiver und universeller Ebene integriert werden, sodass durchaus von unterschiedlichen Tiefen von Verwirklichung der Erwachenserkenntnis gesprochen werden kann. Und das kann jeder selbst bei sich erforschen.


Warum erfährt man manchmal Angst, wenn man Verschmelzungserfahrungen macht?

Verschmelzungserfahrungen können Angst machen, da das „Ego“ im Moment der Erfahrung als sich auflösend erlebt wird. Das „Ego“ will nicht sterben und es hat Angst, dass dann alles Leben vorbei ist, da es sich selbst als die ausschliessliche Realität erlebt und die Erfahrung deiner wahren Natur bedeuten würde, dass es sterben muss. Aber nicht das „Ego“ stirbt, sondern nur die Identifikation mit dem „Ego“ als Konstrukt einer Vielzahl von Prägungen, Mustern, Gewohnheiten, verdrängter Erfahrungen, Verhaltensautomatismen usw. Dieses Selbstbild, was wir gewöhnlich und oft auch unbewusst von uns haben, wovon wir denken, dass wir das ausschliesslich sind, das verschwindet. Wenn wir noch nichts anderes als die relative Welt in unserem bisherigen Leben erfahren haben und nur diese Welt für uns bisher die einzige Realität war, dann ist es ganz natürlich, dass Angst auftaucht, wenn wir mit dem in Berührung kommen, was wir wirklich sind. Eine solche Erfahrung richtet uns gewöhnlich neu aus im Leben und bewirkt, dass wir mehr und mehr solche Erfahrungen transzendentaler Natur in unser Leben ziehen.


Ist es hilfreich an Konditionierungen und Glaubenssätzen zu arbeiten?

Der Prozess nach dem Erwachen zeigt, dass alle unbewussten Teile ins Bewusstsein kommen. Wie soll es auch anders sein, sie sind Bewusstsein, es gibt nichts anderes als DAS. Die Konditionierungen, Glaubenssätze, Prägungen und auch eventuelle Traumata kommen ans Licht und werden im Lichte des Gewahrseins transformiert und sogar transzendiert. Da die Integration von Erwachenserfahrungen diese Bewusstwerdung sowieso zur Folge hat, da außerhalb der Einheit nichts zurückbleiben kann, kann man damit schon jetzt und sofort beginnen. Dies hat zur Folge, dass das alltägliche Leben leichter, klarer und lebensfroher wird und eventuell sogar das letztendliche Erwachen erleichtert und vorbereitet.


Was ist Karma, und was geschieht damit nach dem Erwachen?

Das Wort Karma trägt meist einen mystischen Beigeschmack, und oft wird damit Schuld und Strafe in Verbindung gebracht. Es ist jedoch ein Naturgesetz, dass alle Taten, die nicht im SELBST gegründet verrichtet werden, Karma erzeugen und Folgen haben. Dazu zählen „gute“ Taten, wie auch „schlechte“ Taten. Jede in Anhaftung getane Handlung geschieht auf der Ebene des „Ego“ und hat Folgen. Manche Folgen zeigen sich direkt und andere werden mitgenommen in eine weitere Inkarnation. Aus der Sicht des Absoluten, der Ganzheit, gibt es keine Inkarnationen, Leben und Tod sind ein Kontinuum, sind ein- und dasselbe. Anhaftungen gibt es nur in Verbindung mit dem „Ego“. Anhaftungen entstehen immer aus Verdrängung und sind das Konstrukt „Ego“, die Unwissenheiten in uns und über uns selbst erzeugen die Identifikation mit dem Selbstbild, was wir von uns haben. Wird in dem Erwachensereignis erfahren und unwiderbringlich erkannt, dass es gar kein Ego gibt, keine spezifische aus sich selbst heraus bestehende Person und auch keine Welt, dann lösen sich die Anhaftungen auf. Die Identifikation mit dem Ego, der begrenzten Person hört auf, und ein Handeln im SELBST gegründet findet statt. Die Erschaffung neuen Karmas wird dadurch beendet. Karma ist also nur die Folge angehafteten Handelns, welches nicht mit Bewusstsein durchdrungen wurde und wird. Und die Anhaftung entsteht aus Unwissenheit. Deshalb ist es eine gute Idee, mit der Selbsterforschung zu beginnen und sich mit den individuellen Unwissenheiten zu beschäftigen. Alles, was du in dir selbst nicht löst, in dem du es in dein Bewusstsein bringst, schafft Manifestation und wird sich dir als Spiegel vor dir aufbauen. Das wird dann Karma genannt. „Gutes“ Karma, „schlechtes“ Karma. Um sich aus diesem Kreislauf zu lösen, muss man die Anhaftungen lösen, Schritt für Schritt oder durch plötzliches Erwachen. Und paradoxer Weise können wir dafür das Ego nutzen, zumindest dann, wenn wir es in Bewusstheit tun. Wir können uns für die Wahrheit entscheiden und unser Leben darauf ausrichten. Und mit dieser Entscheidung wird sich unser Leben verändern.  

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