Die Idee der Dualität als Ursache aller Probleme

Die Idee der Dualität und der Trennung ist eine Illusion

Dies sagen uns die alten Schriften der Einheitslehre (Advaita), die Traditionen vieler alten Kulturen und unsere eigene Erfahrung des Erwachens. Diese Illusion hat nicht nur weitreichende Folgen für unseren Alltag, sondern für unser ganzes Leben, denn es ist die Kern-Ursache aller Probleme!

Das, was wir dagegen wirklich sind, ist EINS. Es ist ungeteilt und unteilbar. Es ist nie zwei gewesen und kann auch gar nicht auf diese Idee kommen. Dies widerspräche komplett seiner eigentlichen Natur, die immer und ewig in der Einheit ruht. Und doch erscheint in dieser ewig stillen Einheit eine Vielheit, die dann das Mysterium ausmacht, das wir die Schöpfung und unser aller tägliches Leben nennen.

So existiert als einzig wahre Realität das Absolute in seiner ewig dauernden Stille und enthält in sich alles, was nötig ist, um die unendliche Vielfalt der Schöpfung nicht nur aus sich selbst entstehen zu lassen, sondern auch zu erhalten und dann wieder in sich aufzunehmen. Dabei verändert das Absolute niemals seinen ewigen Status des Unveränderlichen, und es durchdringt dabei trotzdem alles, was erscheint und als Schöpfung auftaucht. Und es bleibt immer unverändert und rein. So ist auch dieses Spiel der Vielfalt und Veränderung ewig in seiner Existenz. Es entsteht, erscheint eine zeitlang und vergeht wieder. Und das in alle Ewigkeit.

Wir haben als Menschen die Gabe geschenkt bekommen, diesen ewigen Zyklus der Existenz der Einheit leben zu können. Wir können in uns selbst und durch uns zu der Erkenntnis und Erfahrung dieser Einheit gelangen. Dafür müssen wir uns nur wieder bewusst werden, dass diese absolute Existenz immer schon in uns vorhanden ist als unser ureigenstes Selbst am Grunde aller Erfahrung und Erscheinung und wir letztendlich genau DAS sind.

Dass wir die Vielfalt der Schöpfung über unsere Sinne wahrnehmen und damit alle auftauchende Dualität, entspringt nur unserem Bemühen, die Teile von uns selbst, die wir nicht lieben, in uns auszugrenzen. Wir ziehen unsere Aufmerksamkeit, unser Gewahrsein von diesen Teilen ab, weil sie uns unangenehm sind und genau dadurch spalten wir unseren inneren Raum und erzeugen diese Dualität. Dabei wird unser Selbstbewusstsein der Einheit "überlagert". Das, was wir Erleuchtung nennen, kann nicht mehr in unserem Bewusstsein erscheinen.

"Die Erleuchtung verfolgt dich, aber du bist schneller"

Diese ganzen unangenehmen Gefühle und Stimmungen in uns sind somit immer der Startpunkt für alle möglichen Probleme in unserem Leben, und es ist erstaunlich, wie vielfältig diese Mechanismen der Verdrängung aktiv sind in unserem Innenraum. Erwachen will geschehen, wir kämpfen dagegen an.

Erst die klare Entscheidung zur Selbsterforschung beendet diesen ganzen Spuk der Dualität und damit diese ganze Flut von Problemen, die sich immer wieder in unser Leben drängen.

Wie gehen wir jetzt mit dieser Erkenntnis in unserem täglichen Leben um, und was bringt uns das?

Die einfachste Methode ist in diesem Fall, dass wir uns bei jedem Problem, dass in unserem Leben auftaucht, zum nächstmöglichen Zeitpunkt hinsetzen und in einer Kontemplation nachspüren wie dieses Problem eigentlich für uns ist? Die Antwort, die dann auftaucht, zeigt uns den Weg zu der inneren Abtrennung,  die wir vorgenommen haben. Dies kann erst kürzlich geschehen sein, oder aber auch in frühester Kindheit. Behutsames Erkennen dieser Irrtümer, die sicher einmal sinnvoll für uns waren in der Not ihres Entstehens, jetzt aber nicht mehr benötigt werden, hilft uns diese gewohnheitsmäßige Idee der Trennung loszuwerden.

Wenn wir diesen Weg weiter und weiter beschreiten, zeigt sich schnell, dass sich die Einheit wieder automatisch herstellt. Dann stehen wir unserem Erwachen und der Erleuchtung nicht mehr im Wege und unsere Probleme lösen sich in Luft auf