Erwachen und Erleuchtung ist nicht nur ein uralter religiöser oder spiritueller Begriff, der weit entfernt in den Ashrams Indiens Bedeutung hat oder in den abgelegenen Klöstern dieser Welt.
Menschen haben Probleme, Sorgen und Leid. Sie sehen die Schönheit des Lebens nicht. Und nur ab und zu gelingt es ihnen so frei zu sein, dass in ihnen ein echtes Glücksgefühl auftaucht und sie ein wirklich sorgenfreies Leben genießen können.
Aber auch darum geht es bei der Erleuchtung und dem Erwachen. Es ist in der Art nicht nur ein besonderer Lebensstil oder eine konkrete Anleitung für die Lösung lästiger Lebensprobleme, sondern es ist ein besonderer Bewusstseinszustand, der es einfach ermöglicht auf eine neue Art und Weise das Leben zu sehen, zu leben und zu genießen.
Dieser erwachte Bewusstseinszustand verändert vollständig die eigene Selbstwahrnehmung und das eigene Leben in der Welt. Es bleibt quasi kein Stein auf dem anderen. Alles wird transformiert und anders wahrgenommen und erlebt. Und um dieses Erleben geht es. Nur wenn das eigene Selbst in seiner ursprünglichen und natürlichen Art erlebt wird, kann man auch mit sich selbst und der Welt im Reinen sein und in vollkommenen Frieden leben. Die Fülle des Lebens kann dann in vollen Zügen genossen werden und die Vielfalt der Einheit zum Ausdruck gebracht werden. In voller Unschuld und Hingabe an DAS, was wir alle immer schon waren, sind und sein werden.
Es gibt nichts hinzuzufügen
Erwachen ist also nicht etwas, was man einfach hinzunehmen könnte zu seiner bisherigen Sammlung von Erlebnissen, Erfahrungen und "Gütern", sondern es ist etwas, was sich dieser als einzig real geglaubten Ereignisse und Erfahrungen völlig entledigt durch das Erkennen der eigenen Natur als reines Bewusstsein. Durch das Erkennen der letztendlichen REALITÄT, durch die Einsicht in unsere wahre Natur, verschwindet die Welt der Erscheinung als alleingültiges, materielles Phänomen. Es entpuppt sich als Erscheinung des Bewussteins, die als eben diese Erscheinung auch Realität hat, ihrem Wesen nach jedoch nicht materiell ist, sondern immateriell und durch uns als Bewusstsein in jedem Moment erschaffen wird.
Die Fülle des Seins
Erwachen und Erleuchtung sind demnach keine Phänomene in der von uns gewohnten Annahme der Welt der Form als materialistisch und aus sich selbst heraus bestehend, sondern sie entreißen dem Materialismus gänzlich seine Gültigkeit und krempeln unsere Welt-und Selbstwahrnehmung völlig um. Das gesamte Fundament unseres bisherigen materiellen Seins schwindet dahin und fußt dann auf seinem Gegenteil, was gleichzeitig die Ebene von Gegensätzen transzendiert. Wir fallen heraus aus der gewohnten Welt und finden uns dort wieder, wo es keine Unterschiede gibt, wo unsere Erfahrung uns immer nur das EINE widerspiegelt, die Essenz des Seins, reines Bewusstsein. Dies ist allerdings in der Regel erst nach einem langjährigen Prozess der Integration und Verwirklichung des neuen "Wissens" auch tatsächlich so erfahrbar. Die Fülle des Lebens der Erscheinungen ist dann erst in seiner vollen Blüte erfahrbar, wenn wir ganz und gar unsere Unwissenheiten in Bezug auf unseren Glauben an den Materialismus beseitigt haben und dauerhaft im Bewusstsein unserer wahren Natur verweilen. Sämtliche Phänomene erscheinen dann im Lichte des reinen Bewusstseins, erscheinen als das EINE ungetrennte Sein. Was anderes bleibt dann übrig als Liebe?
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