Wie entsteht das Gefühl von Bedürftigkeit?
Bei vielen Menschen ist die Hauptmotivation für ihr Handeln, die empfundene Bedürftigkeit. Und diese empfundene Bedürftigkeit ist individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Doch um was geht es denn da wirklich? Und kann diese Bedürftigkeit, dieses Mangelempfinden, im Außen überhaupt befriedet werden? Sicherlich ist dies begrenzt möglich, doch um zu einem Sein in bedingungsloser Glückseligkeit und Frieden zu kommen, wird das Außen uns nicht das bieten können, was es braucht, um dies zu verwirklichen. Jede Erfahrung im Außen ohne Erkenntnis unserer wahren Natur, ist letzten Endes fad und profan. Egal ob wir, Freude oder Schmerz erfahren. Es ist Leid. Die Abtrennung von dem wahren Selbst, von Gott, der Präsenz, unserer wahren Natur, ist die Bedingung dafür, Bedürftigkeit als Bedürftigkeit zu empfinden.
Der Weg zum SELBST
Erst die Erkenntnis und die Erfahrung unseres wahren Selbst, befreit uns aus dem Empfinden von Bedürftigkeit. Und auf dem Weg dorthin ist es tatsächlich sehr ratsam, das Mangelempfinden, wenn es auftaucht, anzuerkennen, und es wertfrei zu bezeugen. Tue nichts dafür und nichts dagegen, sondern bezeuge es in Liebe. Das heißt nicht, dass dir das Gefühl von Bedürftigkeit gefallen oder du es lieben müsstest, nein, seine Existenz will lediglich anerkannt werden, als das, was es in deiner Realität jetzt gerade ist. Dann geschieht Transformation und es ermöglicht dir tiefer zu sinken und deiner wahren Natur in deinem Erleben „näher“ zu kommen.
Sämtliche Gefühle, die dir nicht gefallen, kannst du einladen und sie in dieser Art bezeugen, und auch die Gefühle, die dir gefallen, kannst du wertfrei anerkennen und schauen, wie sie dich in ein neues Gewahrsein von dir selbst bringen, sofern du sie lediglich bezeugst. Dafür ist es gut, sämtliche gefühlte Bedürftigkeiten nicht zu leugnen und davor wegzurennen oder sich abzulenken, sondern sie zu nutzen, um dich tiefer zu dir selbst bringen zu lassen. Da wir oftmals aber gar keine andere Realität haben, als die scheinbare Außenwelt, folgen wir oftmals blind dem Impuls und versuchen im Außen dieses Mangelgefühl zu befrieden. Bewusstheit ist der Schlüssel. Jedem Handeln sollte klare Bewusstheit über dein Empfinden, deine Motivationen, deine Wünsche und Beweggründe beiwohnen. Ohne Bewusstheit drehst du dich im Kreis und wiederholst unbewusste Strukturen. Halte einen Moment an, wenn dir das Mangelempfinden zu Bewusstsein kommt. Ganz radikal, halte inne, gehe nicht in Handlung, sondern bezeuge. Sei still. Und dann sieh, was in dir aufsteigt, was es dann aus dieser Stille zu tun gibt.
Was passiert mit der Bedürftigkeit, wenn Erwachen geschieht?
In dem Moment, wo du dich als das erfährst, was du wirklich bist, fallen alle Konzepte, Ideen, Vorstellungen, Selbstbilder und Weltbilder in sich zusammen und auch die Idee und das Gefühl von Bedürftigkeit fällt in dich hinein und löst sich in dir auf. In diesem SELBST gegründet erfährst du keine Bedürftigkeit. Die Versorgung des Körpers geschieht ganz natürlich im alltäglichen Flow von Frieden und Glückseligkeit. Die innere bedingungslose Erfülltheit, die nun erfahren wird, spiegelt sich im scheinbaren Außen wider, Außen und Innen sind eins.
Die einzige Bedingtheit, die diese innere Erfülltheit hat, ist die tiefgreifende Erkenntnis deiner wahren Natur. Und nur diese Erfülltheit und Vollständigkeit, die in deinem Inneren stets wartet von dir entdeckt zu werden, ist im Stande, dich aus dem Traum der Getrenntheit, aus dem Traum von Bedürftigkeit dauerhaft herauszuholen, der dich dazu antreibt, Freude und Erfüllung im Außen zu suchen. Das heißt nicht, dass das Handeln aufhört im Außen, ganz im Gegenteil, wenn du deine wahre Natur erkannt hast und dauerhaft im Gewahrsein dieser Präsenz verankert bist, bist du um so mehr aufgerufen zu handeln, da du nun immer im Sinne der Ganzheitlichkeit handelst, nicht mehr im Sinne deines persönlichen, begrenzten Seins. Dieses Handeln, im SELBST gegründet, ist das, was die Welt braucht, mehr denn je. Deshalb lass deine empfundene Bedürftigkeit dein Weckruf sein zu dir SELBST. Jedes Objekt im scheinbaren Innen und Außen ruft dich zurück zu dir SELBST. Lass das ganze Leben dein Weckruf sein.
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