Eine Sache nicht wahrzunehmen, heißt nicht, dass sie nicht da ist…



Das bezieht sich auf Knoten genau so wie auf die erwachte Seele, oder das Absolute, oder das reine Bewusstsein.

Verdrängung oder (selbstgemachte) Unwissenheit verhindert die Wahrnehmung. Ebenso Rauschdrogen oder Hyperaktivität. Im Grunde genommen gibt es nichts, was nicht der Manipulation der Wahrnehmung dienen kann.

So kann auch das vermeintlich beste Anliegen zu genau den gegenteiligen Ergebnissen führen.

Absicht versus Bestimmung

Wenn wir (scheinbar) nichts tun, scheint trotzdem etwas zu geschehen um uns herum. Und dies steuert und beeinflusst ganz offensichtlich unser Leben.

Wenn wir (absichtsvoll) etwas tun, geschieht auch, quasi als Antwort, etwas mit uns und unserem Leben.

So erscheint das Leben als einen Mischung aus Beidem und die Erforschung dieser beiden Phänomene ergibt, dass wir uns sowohl auf die eine, wie auf die andere Seite schlagen können. Also entweder überlassen wir dem „Leben“, der „Natur“, „Gott“ die Führung unseres Lebens, oder wir nehmen die Zügel „selbst“ in die Hand.

Das Interessante ist, dass beide Lebensentwürfe funktionieren!

Sein oder Bewusstsein - das ist also die Frage ….

Beide Wege des Lebens 1sind gangbar und wir scheinen in unserem Leben verschiedene Phasen oder Zyklen zu durchlaufen, wo wir mal mehr die eine Richtung einschlagen und mal mehr die andere. Vielleicht gelingt es uns auch eine Zeit lang einen der Wege oder vielleicht sogar im Wechsel beide, extrem zu gehen. Wir bestimmen dann scheinbar komplett unseren Lebensweg durch unsere eigenen Absichten, die dann auch in Erfüllung gehen, und in einem (meist) dramatischen Wechsel, geben wir uns dann auch mal dem Leben ganz hin und sagen Dein Wille geschehe.

Nun zeigt die Erfahrung des Erwachens, dass es da noch einen 3. Weg gibt, der in letzter Zeit wieder mehr in das Bewusstsein einiger Menschen gerät, und den es scheinbar schon länger etwas versteckt in allen Kulturen gibt. Den Weg der Erleuchtung, den wahren religiösen Weg.

Es gibt manchmal diese kostbaren Momente im Leben, wo sich etwas in uns und im Leben offenbart, was jenseits des Normalen zu sein scheint. Etwas, dass so außergewöhnlich und großartig ist, dass es dafür beim besten Willen keine Worte zu geben scheint. Jeder Versuch ES zu beschreiben, erscheint hilflos und endet in nicht endend wollenden Umschreibungen, die ES aber dann doch nicht ganz treffen.

ES ist eine Erfahrung, ein Erlebnis, was unser Weltbild, egal ob inneres oder äußeres, komplett durcheinanderbringt. ES ist so überwältigend, dass kein Stein auf dem anderen bleibt. Und in der Regel benötigen wir eine zeitlang ES zu verstehen und zu integrieren.

Manchmal gelingt diese Integration so gut, dass ES wieder verschwindet. ES ist dann einfach ein sehr besonderes Erlebnis gewesen, was wieder in Vergessenheit gerät. Manchmal gelingt diese Integration aber nicht so gut, dann schimmert ES den Rest des Lebens durch alle Erscheinungen und Erlebnisse hindurch. ES bildet dann eine Art innerer Anker, eine neue Referenz für alle weiteren Lebenserfahrungen. Und ganz selten kann es auch passieren, dass ES die Führung des inneren und äußeren Lebens völlig übernimmt. Das wird dann Erwachen genannt.

Und genau dieses Erwachen entpuppt sich dann als der 3. Weg - jenseits von Sein und Bewusstsein, also jenseits der Idee, dass Ich mein Leben steuern kann und voll im Griff habe oder eben einfach nur Alles geschieht und ich gar nichts tun muss.

Der Weg des Erwachens ist der Pfad der Erleuchtung

Wenn uns das geschieht, befinden wir uns auf einmal auf dem Pfad der Erleuchtung. Wir sind dann erwacht und sehen, dass dieser 3. Weg genau mitten durch die beiden anderen hindurch geht. Wir haben dann die Freiheit unser Leben ganz selbst zu bestimmen und auch gleichzeitig in vollkommener Hingabe zu leben. Beide Wege stehen uns jetzt offen in freier Wahl. Und von Außen betrachtet sind wir scheinbar mehr im Kopf oder mehr im Herzen. Jnana Yogi oder Bakhti Yogi. Beide Wege werden gegangen, aber nicht als Entweder-Oder, sondern als Hier und Jetzt,

Der dritte Weg, der Weg der Erleuchtung, verläuft auf einer anderen Basis und zeigt uns eine andere Wirklichkeit. Die Basis ist das Unbeschreibbare, das durch das Erwachen ganz konkret erlebt wurde, und die andere Wirklichkeit ist die Sphäre des Magischen, des Mystischen, der Einheit allen Lebens und Existierenden. Es zeigen sich auf dieser neuen erwachten Basis auf einmal all die Dinge, die vorher (scheinbar) nicht da waren. Also die Knoten genau so, wie die erwachte Seele, oder das Absolute, oder das reine Bewusstsein.
ALLES wir plötzlich gesehen, nichts bleibt mehr im Verborgenen -  und auch das muss integriert werden. Das nennen wir den Pfad der Erleuchtung.

Von Außen betrachtet wirken solche Menschen durchaus „komisch“, ja manchmal auch etwas zweifelhaft. Und das wird auch verständlich, wenn man sich die Größe der Aufgabe klarmacht, die auf dem Pfad der Erleuchtung bewältigt werden muss. Es ist nicht weniger als der Umbau der gesamten inneren und äußeren Welt. Und das dauert unterschiedlich lange. Manchen Menschen scheint dies schneller zu gelingen, manche brauchen dafür länger.

Da Erleuchtung eine nach oben offene Skala ist mit unbestimmtem Ausgang, sind wir froh, dass es immer wieder Menschen gibt, die uns als Scouts diese wahrlich unerforschten Welten offenbaren und bereit sind, diesen Weg zu gehen und uns immer mal wieder von ihren Erlebnissen und Erfahrungen berichten.

Nicht immer verstehen wir alles, was sie uns erzählen, oft erscheint uns das Gesagte sehr paradox, und manchmal verwirrt es uns sogar völlig. Wir merken dann, dass wir nicht sehr viel Einfluss haben auf diese „besonderen“ Menschen, aber - einen Einfluss haben wir in diesem Verhältnis. Wir sind der Acker auf dem der Samen dieses heiligen Wissens aufgeben kann. Tut er es nicht, bemerken nicht nur wir das schnell, sondern auch der „Heilige“. Und genau diese Wahrnehmung hat dann Einfluss auf ihn oder sie :-) Wir hängen nämlich alle zusammen, wie sitzen alle im selben Boot, wie ziehen alle am selben Strang. Es gibt kein Entkommen aus der EINHEIT, die als wahrhaft EINZIGES da ist :-)
Und deshalb ist es so wichtig, dass beide Seiten der Medaille des SEINS gesehen werden - das Relative und das Absolute. Und niemand kann für sich in Anspruch nehmen, dass nur seine Seite die einzig wahre ist!